Montag, 29. September 2008

Movie of the Day - Rescue Me

Da alles aktuelle über meine Zeit mit Mascha in Houston auf ihrem Blog zu lesen ist, heute ein Bild, das ich schon länger posten wollte. Pedro's ist ein Restaurant im Nachbarviertel DUMBO (Down Under the Manhattan Bridge Overpass). Es steht direkt neben schicken Apartment-Hochhäusern und macht einen auf individuell.

So individuell, dass hier diesen Sommer für die 5. Staffel der Serie Rescue Me mit Denis Leary gedreht wurde (insofern eigentlich Series of the Day, das Bild rechts ist von brownstoner.com). Die Serie zwischen Drama und Satire dreht sich um Feuerwehrleute des New York City Fire Department. Der Freund des Hauptdarstellers Denis Leary starb wie 343 andere im World Trade Center. Trotz Bezug zu 9/11 werden die Feuerwehrleute allerdings als klassische Antihelden dargestellt - eben ego(t)istische, homophobe und chauvinistische Leute wie Du und ich.

Freitag, 26. September 2008

Die spinnen, die Amis #4

Ganz schön provokant, diese Ami-Tauben im Central Park. Kein Respekt vor Warnschildern wegen frisch gesätem Rasen. Die Alphabetisierungsquote der Amis liegt an sich bei über 97 %. Allerdings waren nach letztem Stand 1992 ca. 22 % der Bevölerung nicht in der Lage, einfachst Formulare auszufüllen (oder Hinweisschilder zu lesen). Für amerikanische Tauben liegen keine aktuellen Werte vor.

Im Hintergrund hing übrigens der amerikanische Künstler David Blaine 14 Meter kopfüber über dem Erdboden. Und das 60 Stunden lang. Nannte sich "Dive of Death" (Todessprung). Bereits 2003 ließ er sich 44 Tage ohne Essen in einer gläsernen Zelle aufhängen.

Mittwoch, 24. September 2008

Shit happens #2

Erst steige ich heute morgen am Union Square aus, alles wie üblich: die Schachspieler spielen, die Straßenhändler handeln und die Vögel zwitschern - irgendetwas ist aber anders. Ein kompletter Häuserblock ist eingestürzt (worden)! Nur der denkmalgeschützte Teil steht noch.

Es kommt noch schlimmer. Eingestürzt ist auf mich auch eine Menge Arbeit. Bis 7.10. darf ich ein 10-seitiges Paper schreiben über Moral Rights von Künstlern, bis zum gleichen Tag des weiteren ein 4-seitiges Memo. Klingt an sich nicht schlimm, aber dafür muss ich allein 6 Fälle lesen, die normalerweise über 20 Seiten lang sind. Außerdem soll ich ein komplettes Buch bis nächste Woche lesen und mein erstes Examen am 8.10. vorbereiten. Daneben droht natürlich die normale Tagesarbeit mit stundenlangem Lesen.

Dagegen sind wir heute nicht mehr dazu gekommen, einen rechtsvergleichenden Aufsatz zu deutschem und amerikanischem Recht durchzusprechen, den ich heute Nacht noch fertig gelesen habe (da es mehr als wahrscheinlich war, dass ich den Aufsatz als Deutscher hätte präsentieren dürfen...).

Immerhin habe ich mir mit 3 anderen heute Tickets gesichert für das Spiel der New York Knicks gegen die Dallas Mavericks (Dirk Nowitzki) im Madison Square Garden (Basketball). Der Vorverkauf läuft eigentlich gar nicht, ich habe aber einen Tipp von einem Ami bekommen, der mich auf eine sog. Insider-Liste gesetzt hat... Außerdem für Craig Ferguson, der die Late Late Show nach der Late Show von David Letterman moderiert. Die Late Show war das Vorbild für Harald Schmidt - heute ist McCain zu Gast - , die Late Late Show kann man auch teilweise im Internet anschauen. Das ist ein völlig verrückter Schotte - also ein Schotte - und er hat den gleichen Nachnamen wie der verrückte Schotte aus meinem LL.M.-Programm, also gehen wir zusammen hin. Die Veranstaltung ist ein Teil des New York Comedy Festivals, das in der historischen Town Hall beim Times Square stattfindet. Amerikanisches Fernsehen hat mich generell bisher sehr überrascht. So viele bissige Kommentare zur Politik und intelligenten, schwarzen Humor hätte ich nicht erwartet, wir haben in Deutschland ein ziemlich verzerrtes Bild. Aber bei über 200 Programmen findet man natürlich auch billig für Deutschland einzukaufendes Material, was sehr gut das Bild des Durchschnittsamerikaners im mittleren Westen vermittelt (oder, um auf Mrs. Palin sprechen zu kommen, Alaska - allein mein Stadtteil Brooklyn hat mehr Einwohner).

Zumindest kann ich mich - sobald ich heute noch die über 50 Seiten für morgen gelesen habe - auf Freitag freuen, dann geht es Richtung Houston!

Dienstag, 23. September 2008

Filmkritik

Heute durfte ich um 7 aufstehen, da sich gestern Nacht noch der "Service"-Mitarbeiter von Verizon, vergleichbar mit der Deutschen Telekom, angekündigt hat, der eigentlich bis gestern hätte da sein sollen. Ich habe dann aber nichts Negatives gesagt. Der war 10 cm größer als ich. Und 100 cm breiter. An den Schultern. Und zumindest hat er die DSL-Störung behoben nach einigen Stunden.

Durch diese Geschichte habe ich meine letzte Vorlesung verpasst, in der unser Prof. über einen laufenden Prozess erzählt hat. Heute hat er Bescheid bekommen, dass er für den Beklagten gewonnen hat. Die Klägerin sah sich in ihren Rechten verletzt, da sie von dem Magazin Vibe auf Puff Daddy's East Hampton White Party abgelichtet wurde. Oder wie der Supreme Court die Beklagten neben Vibe bezeichnet: "Sean Combs a/k/a Sean P. Diddy Combs a/k/a Sean Jean Combs a/k/a Puff Daddy (“Sean Combs”) and Bad Boy Entertainment, Inc. (“Bad Boy”)". Die White Parties sind legendär, alle Stars müssen in Weiß erscheinen. Billy Joel's Frau musste sich einmal direkt vor der Party umziehen, um von den Sicherheitskräften hineingelassen zu werden.

Die Vorlesung davor war bereits sehr unterhaltsam, da sie u.a. den Film "Borat" betraf (von Sacha Baron Cohen). Das ist der Film, der die meisten Klagen nach sich zog. Wer den Film gesehen hat, weiß auch warum. Zwei Bewohner des kasachischen Dorfes haben Klage über 30 Mio $ eingereicht, mit Hilfe eines deutschen Anwalts. Die meisten Klagen scheiterten aber daran, dass fast alle "Darsteller" eine Einverständniserklärung unterschrieben haben, die außergewöhnlich detailliert beschreibt, wie sie gedemütigt werden. Hat nur keiner gelesen. Einer schon. Natürlich der New Yorker. Der vor Borat flüchtete und durch New York rannte. Er hätte wohl in jedem Staat der USA gewonnen, außer in New York. Gerade den Ort hat er sich aber ausgesucht...

Über Mittag habe ich mir einen Permit für die Tennisplätze in New York ausstellen lassen, und bin durch die kilometerlangen denkmalgeschützten Häuserreichen von Park Slope in Brooklyn gelaufen. Das Gebäude der Park-Verwaltung kann sich ebenso sehen lassen:

Montag, 22. September 2008

Top of the Rock

Top of the Rock heißt so, weil man direkt auf dem höchsten Gebäude des Rockefeller Center steht und diese Aussicht nicht zu toppen ist. Mit einem halbtransparenten Fahrstuhl wird man zur dreistöckigen, fast neuen Aussichtsplattform geschossen, allein die Renovierung hat 75 Mio. $ gekostet. Vom GE Building sieht man 360 Grad von Central Park (s. rechts) bis Empire State Building und zurück (das haben auch schon die Arbeiter beim Bau des Ganzen genossen, das Bild des Bettman Archive von 1932 kennt Ihr sicher). Von dieser Kathedrale des Art Deco sieht man auch die St. Patrick’s Cathedral (s. rechts) zu Füßen des Rockefeller Centers. Ich bin letzten Samstag hoch, da man anlässlich der Steuben Parade das Empire State Building in den deutschen Farben hat leuchten lassen. Leuchten lassen kann man auch einen Raum der Aussichtsplattform. Das Licht verändert sich je nach den Bewegungen der Menschen im Raum:


Im Gebäude mit der offiziellen Adresse 30 Rockefeller Center Plaza (inoffiziell 30 Rock) sitzt auch der Sender NBC (Saturday Night Live etc.). Gestern bei der Emmy-Verleihung hat die Serie 30 Rock (mit Alec Baldwin, Tina Fey) übrigens groß abgeräumt. Und ich hoffe, ich bekomme einmal Tickets für die Today Show.

Jetzt aber ab zu den Fotos, leider wird beim Hochladen die Auflösung verringert, zuerst die Aussichtsplattform:













Dann der Blick nach Süden in Richtung deutschem Empire State Building:


Anfang und Ende

Anfang: In der Schule Brooklyn Tech nebenan ist dieser Tage der Teufel los. Anscheinend fängt die Schule wieder an. Am Tag der offenen Tür war ich dort und habe mir das Gebäude angeschaut. Innen drin sieht es eher aus wie ein Schloss. Ist schließlich auch eine der drei besten Schulen des Landes, hat zwei Nobelpreisträger als Alumni und neben einem Schwimmbad und einer großen Bibliothek mitsamt Radiostation steht der Schul ein Raumfahrt-Labor mit Windkanal der U.S. Air Force zur Verfügung.

Im Bild seht Ihr das zweitgrößte Auditorium New Yorks, direkt nach der Radio City Music Hall, die ich Euch kurz vor Weihnachten vorstellen werde.


Ende: Ich warte momentan immer noch auf einen sog. Dispatcher, der meinen Router fixen will, damit ich endlich wieder Internet habe. Wahrscheinlich verpasse ich dadurch einen Vortrag von zwei ehemaligen Häftlingen, die knapp 25 Jahre damit verbracht haben, auf das Ende zu warten: die Todesstrafe. Beide sind aber unschuldig und wurden durch das Innocence Project meiner Uni gerettet. Viele Studenten bei uns arbeiten freiwillig an Nachforschungen, Sponsoren zahlen für DNA-Tests und Persönlichkeiten wie der Autor John Grisham sorgen für die Öffentlichkeitsarbeit. Und einen Empfang mit Essen hätte es natürlich auch wieder gegeben. Wäre schön gewesen...

Steuben Parade

Die German-American Steuben Parade, eine traditionsreiche Parade, fand für mich zum 1. Mal - insgesamt zum 51. Mal - letzten Samstag statt. Über 500.000 Deutsche leben in New York, dem Andrang nach müssen alle dagewesen sein und sämtliche entfernte Bekannte mitgebracht haben. Ich bin einfach mal die gesamte Strecke auf beiden Seiten abgelaufen, die Fifth Ave. kannte ich schließlich bisher nur bei meiner Uni und in Midtown. Die Parade aber verlief zwischen Central Park (Park neben Museen) und Upper East End (Botschaften neben Museen) auf der Museumsmeile. Schluss war beim Neuen Museum (deutsche Künstler), das am sogenannten "Sauerkraut Boulevard" liegt (dort waren früher viele deutsche Geschäfte).

Ein wenig Pech hatte ich, was die Grand Marshalls anging. Statt Henry Kissinger und Helmut Kohl im letzten Jahr oder davor Donald Trump, Michael Bloomberg und Rudolph Guliani war dieses Jahr u.a. Ralf Möller da. Das haben sie durch drei statt normalerweise zwei Grand Marshalls auszugleichen versucht. Mit Betonung auf versucht. Gastgeberland war zudem... Hessen. Das schreit doch geradezu nach einer bebilderten In & Out-Liste:

In:
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Immerhin gab es auch dieses Glanzlicht, von dem ich auf Anfrage eine ganze Bilderserie zur Verfügung stellen kann:
(Nein, ich meine NICHT das Metropolitan Museum im Hintergrund)

Turnen scheint wieder groß im Kommen zu sein:


Out:
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Schlechte Kopie eines noch schlechteren Clubs, Amis und Fußball passt wie ein rot-weißer Anstrich zum Grünwalder Station:

Kolping hatte keinen Platz mehr, um mich aufzunehmen, Foto dennoch für Daniel aufgenommen und weil in keinem Post über die USA die Flagge fehlen darf:

Hübsche Schwarzwaldmädels, wie Ihr sie auch oben links und rechts vor dem Guggenheim-Museum bewundern könnt (s.v.a.v.l.):

Auf de schwäb'sche Eisebahne
Gibt's au viele Restauratione,
Wo mer ess' und trinka ka',
Alles, was der Maga ma'.
Trulla, trulla, trulla-la...
(Dann doch besser zum Oktoberfest im Central Park...)

Natürlich will ich auch die Leser aus Norddeutschland nicht vergessen (auf ein Foto der Bremer habe ich dankend verzichtet, zum einen aufgrund der Ereignisse im Norden Münchens an jenem Samstag (Grüße an Maike und Florian, kann mir das nur aufgrund Hochzeit des letzteren erklären) und zum anderen, weil sie irgendetwas von einem kleinen, süßen Rollmops gesungen haben):


Freitag, 19. September 2008

MoMA #1

Nachdem ich mir mit Mascha schon die billige Kopie des Museum of Modern Art (MoMA) zu Zeiten des Umbaus in Berlin angeschaut habe, war ich heute mit Simone und 3 anderen aus ihrem Programm ins Original, das relativ neue MoMA (mit der einzigen freien Park(ing) Area von New York rechts unten im Bild). Moderne und zeitgenössische Kunst in moderner und zeitgenössischer Architektur. Immer Freitags sponsort eine Firma den Eintritt von 20 $. Vor lauter Dankbarkeit bin ich danach noch ein Schloss für mein Fitness-Center bei TARGET einkaufen gegangen. Die Audioguides gibt es auch umsonst, genauso kann man sich mit Handhelds und Handys kostenlos in das WiFi-Netzwerk einloggen und darüber Infos abrufen.

Ein paar Bilder als Vorgeschmack, die restlichen 149.994 Werke bekommt ihr später zu sehen. Insgesamt sieht das Original an manchen Stellen ein wenig wie eine Kopie der Pinakothek der Moderne in München aus. Kann aber auf an dem Exponat rechts liegen (s. Inschrift, Gruß an Basti). Und ich will mal nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen.



Ein Gruß an Isabel:



Die Flagge darf nicht fehlen:



Welcher Buchstabe passte nicht mehr aufs Bild?



Der Typ musste zurückgepfiffen werden, kurz bevor er ihre Lippen berührte:



Hier ein kleiner Tipp, über was ich morgen schreiben werde:


Networking, Afterworking

Gestern Abend war ein Empfang der LL.M.-Studenten durch Cardozo-Alumni, der speziell dafür angesetzt wurde, damit wir Ausländer lernen, wie man hier ein Netzwerk aufbaut. Strange. Man (und noch mehr Inder und andere Nationen) muss sich erst daran gewöhnen, dass Leute speziell eingeladen werden, um mit uns das Networken zu üben, Tipps zu geben und Möglichkeiten für Jobs in New York auszuloten. Die zwei netten Inder rechts sitzen mit mir in den meisten Vorlesungen und für Pulkit rechts war das eine gute Gelegenheit. Er baut gerade eine Firma in Indien auf, die für Anwaltskanzleien vor allem in den USA Outsourcing ermöglicht. Archivierungsaufgaben und andere werden dann ausgelagert.

Gelockt wurde man mit ca. 10 Buffet-Tischen, da gewöhnt man sich schnell an ein bisschen Small Talk... Für mich besonders interessant war, dass sehr viel Anwälte aus dem IP-Bereich da waren. Nur die Anwältin von Yahoo habe ich irgendwie verpasst. Damit Ihr mal wieder einen Eindruck von ein paar extra aufgebrezelten Mitstudenten bekommt:







Eine, mit der ich mich unterhalten habe, kommt aus Usbekistan. Und erzählt mir doch tatsächlich, dass ich in Deutschland unbedingt mal nach Würzburg fahren müsse, das läge so schön zwischen Weinbergen und es gäbe so viele Weinfeste (ich hatte mich beschwert, dass so viel Rotwein und wenig Weißwein angeboten wurde...). Sie hhabe dort studiert und das sei die schönste Zeit ihres Lebens gewesen. Sollte ich mir mal anschauen. Die Welt ist klein. Manchmal auch in New York.

Danach ging es noch zur nächsten Bar Night ins Solas:

Mittwoch, 17. September 2008

Falafel, Pizza #1, Pizza #2

Heute ging es sehr, sehr früh mit Uni los, sehr früh ging es weiter und kurz vor früh stand dann die Mittagspause an. Eigentlich. Wir hatten nämlich stattdessen eine Make-Up Class. Nein, liebe Mädels, da geht es um eine Nachholklasse für einen ausgefallenen Termin. Genauer gesagt in diesem Fall um eine Vorholklasse für einen noch auszufallenden Termin im Oktober. Dabei hatte ich mich schon fest zum Falafel-Essen um 12 pm und zum Pizza-Essen um 12.15 pm verabredet. Es gab mal wieder was umsonst, nur nicht für mich. Das habe ich aber nachgeholt bei "Meet the IP-Profs", einem Pizza-Ess-Treff mit Untermalung durch die Professoren des Intellectual Property Programms um 4 pm. Vorher hatte ich allerdings noch ein Treffen mit einer Professorin, bei dem es neben der Einzelbesprechung des letzten Mandantenbriefes allgemein darum ging, ob ich mich hier wohl fühle und mitkomme. Stellt Euch das mal an einer deutschen Uni vor.

Lieber nicht.

Außerdem war ich zwischendurch mit Simone im Greenwich Village unterwegs und habe ihr die Nachbarschaft der Uni gezeigt mit den Wohnungen von John Reed, Marlon Brando, Edgar Allen Poe, Bob Dylan, ...

Heute habe ich auch noch Fotos geschickt bekommen von Elise von unserer letzten Bar-Night (Schotte, Ami, Ich, Österreicher, 2 Franzosen, Ami):