Samstag, 17. Januar 2009

Donnerstag, 15. Januar 2009

Wir haben einen Vogel, bzw. mehrere

Heute ist bei uns im Hudson River ein unnatürliches Flugobjekt gelandet (Credits: Gluck/AP). Hier in New York kommen ja immer unschöne Erinnerungen auf, sobald Flugzeuge ungewöhnlich tief fliegen. Zumindest kommt man hier nicht gerade ins Schwärmen, was aber wohl eine Reihe von Vögeln taten. Das Flugzeug ist dann mit den Vögeln zusammen ein paar Blöcke südlich von unserer eutigen Sightseeing Tour im Hudson notgelandet, direkt vor der Skyline. Alles schwimmfähige ist sofort in Richtung Wrack gefahren, die New Yorker haben wieder mal sehr schnell gehandelt, weswegen alle Passagiere überlebt haben. Wir haben uns aber nicht mit Katastrophentourismus aufgehalten.

Dagegen werde ich mir demnächst auch mal Vögel aus der Nähe anschauen. Hier in Brooklyn haben sich nämlich Papageien eingenistet, was eine kleine biologische Sensation bedeutet. Eigentlich ist es hier viel zu kalt momentan (nicht nur für Vögel), die tropischen Papageien haben sich jedoch rasch vermehrt (und wer liebt New York auch nicht?) und es sich auf warmen Strommasten gemütlich gemacht. Man kann es ihnen nicht verdenken. D.h. doch, denn es häufen sich dadurch die Stromausfälle...

Sonntag, 11. Januar 2009

Lebenszeichen

Offensichtlich habe ich bereits meinen ersten guten Vorsatz fürs neue Jahr gebrochen: Regelmäßig im Blog posten. Aber ab Semesteranfang wird alles besser. Und überhaupt.
Im Moment habe ich einfach keine Zeit, Mascha und mein Professor gehen vor. In genau der Reihenfolge. Sonst wird eine der vorstehenden Personen zur Furie, die kratzt, beißt und spuckt. Und von Mascha ganz zu schweigen.

Freitag, 2. Januar 2009

Silvester

Nach dem Einkaufen hat mich eine Grippe erwischt, die Mascha schon fast überwunden hatte. Wir sind trotzdem schon früh am Abend zum Dizzy's Club Coca-Cola gefahren. Paquito D'Rivera & Cuban Jazz: The Next Generation (Luis Mario Ochoa, Manuel Valera, Armando Gola, Ernesto Simpson, Michael Rodriguez & Pedro Martinez) haben uns zum Dinner begleitet. D'Rivera ist allererste Sahne, das Essen war es auch.










Die Sicht auf Central Park und Midtown ist auch nicht ohne:











Danach wollten wir auf dem Weg nach Osten noch möglichst nah an den Times Square heran, bereits 10 Blocks nördlich war jedoch bis zum Central Park alles abgesperrt. Dadurch wären wir auch nicht zum größten Bahnhof der Welt, Grand Central, gekommen, um zur Party von Freundinnen zu kommen. War angesichts der Grippe aber ohnehin besser.
Vom unserer Zwischenstation Bryant Park konnte man zumindest die berühmte Kugel (Kügelchen? In grün... In der Mitte das Chrysler Building, ganz links die Kugel fotografiert von Aude, einer Kollegin) sehen, die dieses Jahr immerhin zum 100jährigen Jubiläum doppelt so groß wie üblich war. Das hat auch die Clintons und andere übliche Promis neben den Live-Acts angelockt. Wir hatten das aber bereits vorher abgewogen gegen Warten ab 2 pm, kein Sekt zum Anstoßen, keine Toiletten, Parzellen zum Stehen etc.











Wer den Ball Drop sehen will, kann dies bei Youtube tun:



Nach kurzem Aufwärmen zu Hause ging es ebenso kurz zur Brooklyn Bridge mitsamt Feuerwerk. Das ist der Platz neben dem River Cafe:










Dass dieses Silvester das kälteste in new York seit der Eiszeit Aufzeichnung der Wetterdaten war mit -17°C + eiskaltem Wind, sieht man auch an den folgenden Fotos. Aber auch Zittern bringt eine Form von Ästhetik mit, wenn es auch am 1. Januar zu einer gemiensamen Erkältung von uns beiden geführt hat.







Aber auch normale Fotos vom Feuerwerk sollen nicht vorenthalten werden. Zu sehen ist Downtown Manhattan, also der Financial District mit Wall Street. Dort gab es ja ansonsten diese Jahr nicht so viele Feuerwerke (private sind ohnehin verboten in New York). Hinter dem linken Boot links sieht man noch die Freiheitsstatue.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Extreme Shopping

Am 30.12. ging es in die Jersey Gardens. Was zunächst vom Namen her harmlos als ruhige Parkanlage daherkommt, entpuppte sich als Rieseneinkaufszentrum mit 230 Shops. Nach einem ruhigen Tag davor mit Planungen waren wir aber vorbereitet auf einen harten Tag. Sogar ich habe alles bis zum Ende ausgeschöpft und noch in der letzten Sekunde einen Mantel erstanden - Mascha war noch in einem anderen Laden und hatte Probleme, durch das heruntergelassene Gitter noch zu mir durchgelassen zu werden, um die finale Auswahl zwischen zweien zu treffen, als ich schon in der Schlange stand. Jedenfalls sind wir mit einer zweistelligen Anzahl Tüten herausgekommen. Alles ist durch den Dollarkurs schon mal billiger. Außerdem ist Kleidung hier ohnehin billiger. Dann gibt es den Factory Outlet Discount. Bei den meisten Sachen waren das nochmal 50%. Dazu kommen Sonderaktionen. Und bei einem Shop gab es nochmal 10% Touristenrabatt. You do the maths!

Himmel bis Hölle

Angefangen hat am 28.12. alles sehr besinnlich... Im riesigen B.B. King Blues Club unter der New 42nd Street am Times Square gab es zu einem "southern style" Brunch Gospelmusik. Oder anders gesagt: Einen Gottesdienst mit Musik. Oder: Gottesdienst mit Spaß. Wir saßen - da die Harlem Spirituals nicht kamen - direkt vor der Bühne und bekamen die gesamte Energieladung ab. Fantastische Sänger/innen, gutes Essen, passender Mix.

10 m außerhalb des Clubs sind wir auf jemanden gestoßen, der kurz vor Beginn des Musicals Young Frankenstein 2 Karten übrig hatte. Das passt ziemlich genau auf uns, v.a. zu weniger als einem Viertel des Preises für das Musical des Jahres 2008. Es stand allerdings zurecht nicht oben bei uns auf der Liste. Das Beste daran war noch, dass die Gehilfin vom jungen Frankenstein (Robert Bart oder auch George von Desperate Housewives) in Heidelberg studiert hatte. Die hätte ich auch eingestellt... Etwas befremdlich war, die heutigen Rumänen deutsch sprechen zu hören ("Scheiße!") im "Rathskeller" neben dem "Schmied". Es spielte zwar 1934 und es gab ja durchaus auch mal einen kurzen Besuch vorher, aber Transsylvanien hatte ich noch nie mit Deutschland in Verbindung gebracht.

Nach einem Bummel über den Times Square runter in Richtung Madison Square Garden haben wir uns in eben jenem einem freiwilligen Kulturschock unterzogen, genannt Raw live: Wrestling. Es war letztlich nicht so schlimm wie von Mascha befürchtet. Es war mehr eine Art Zirkusvorstellung mit akrobatischen Einlagen, dramatischen Ansprachen und überraschenden Ausgängen der "Kämpfe". Immerhin gibt es endlich mal Sprechchöre der Fans, die mehr mitgehen als bei anderen Sportarten.












Zum finalen "Kampf" wurde dann noch ein überdimensionierter Gartenzaun aufgebaut. Ziel war, entweder aus der Tür oder über das Gitter zu fliehen, was natürlich immer in letzter Sekunde misslang. Aus für uns unerfindlichen Gründen endete der Kampf dann aber doch ohne eine solche Flucht:












Auch Frauen führen hübsche Akrobatikübungen durch und - die Zielgruppe ist von 14-30 - Kinder rennen manchmal nach einem Kampf im Kreis und machen Wrestling-Übungen, angeleitet von einem kleinwüchsigen Iren (ich habe es nicht erfunden!):

Little Italy, Big Metropolitan

Am 27.12. trafen wir uns erst mal zum Mittagessen in Little Italy. Eine Kollegin aus Brasilien arbeitet im benachbarten SoHo in einer Kanzlei, mit ihr, meiner englischen "Nachbarin" und einer Französin mit ihren Brüdern sind wir dann in ein (Überraschung!) italienisches Restaurant gegangen. Das hat sich gelohnt - für Mascha durch den Crashkurs durch Chinatown und Little Italy, für mich durch eine kleine Torte und Geburtstagsständchen.

Da das Essen länger dauerte als gedacht, sind wir ein wenig spät zum Metropolitan Museum losgekommen, aber immerhin rechtzeitig zur Live-Musik, die es jeden Freitag Abend gibt. Mehr als ein Überblick war nicht drin, in jeder Abteilung kann man einen ganzen Tag verbringen. Nächstes Mal werden wir uns dann gezielt etwas aussuchen. Die schiere Größe ist beeindruckend - ich muss schließlich wissen, wovon ich rede. Andererseits umfasst das Museum ja auch quasi "alles". Das werde ich später mal ausführlicher bebildern.










Offensichtlich ließen sich auch Monty Python vom Met inspirieren. Das Exponat rechts weist eine frappierende Ähnlichkeit zum schwarzen Ritter aus SPAMALOT und dem Film Die Ritter der Kokosnuss auf (""Jetzt hör mal zu, du abgebrochener Riese, du hast keine Arme mehr!" - "Wer sagt das?" - "Na kratz dich mal!" - "Oh, ist doch nur eine Fleischwunde!"). Immerhin bot er nach dem Verlust der Beine ein Unentschieden an.

Abends ging es zur wohlverdienten Stärkung ins River Café an meinem Lieblingsplatz unter der Brooklyn Bridge. Dort saßen Mascha und ich gemeinsam in einem Boot, der Hauptteil des Restaurants ist tatsächlich ein solches und bietet an allen Tagen außer dem 27.12.2008 einen unvernebelten Blick auf Brooklyn Bridge und die Skyline von Manhattan (rechts allerdings die benachbarte Manhatten Bridge mit einer mafiawürdigen Stimmung - vor der sog. Gentrifizierung war in diesem Gebiet tatsächlich ein beliebter Leichenentsorgungsplatz). Man vergleiche bitte mit den Bildern hier oder später zu Silvester... Beim Dessert haben wir dann noch eine Brücke geschlagen - eine Brooklyn Bridge aus Schokolade (anders als das Original aber nicht von einem Deutschen erbaut).