Freitag, 28. November 2008

Die Wochenschau #3 - Nikki Yanofsky bis Macy's Thanksgiving Parade

Das wichtigste vorweg, bevor ich zur letzten Woche komme: Ich werde bald wieder stolzer Besitzer von Schlüsseln für meine Eingangstür sein! Mein Vermieter war nicht erreichbar, weil er über Thanksgiving bei einem Dreh war, aber spätestens morgen sollte alles geregelt sein.

Nikki Yanofsky: Am Montag, den 24.11., habe ich F., die Französin, Y, die Niederländerin, P., den Inder, und Th., den Franzosen, in Dizzy's Club Coca-Cola, den meiner Meinung nach besten Jazz-Club der Stadt eingeladen. Nikki Yanofsky, eine 14-jährige Kanadierin (kein Tippfehler, sie ist wirklich Kanadierin), sang Ella Fitzgerald. Sie hat bereits mehrere Alben aufgenommen (u.a. mit Herbie Hancock und Will.i.am von den Black Eyed Peas), in der Carnegie Hall gesungen, Filmmusik gemacht und mit 12 auf dem Montreal International Jazz Festival gesungen. Und das alles mit Zahnspange!









Congee Village Bar: Am Dienstag gab es dann zur Abwechslung chinesisches Essen auf Einladung unserer Chinesin. Die ist zwar älter als 14, aber mein Eindruck ist, dass man als Nichtsachverständiger keine Chinesin älter schätzen kann, ohne zu lügen. Und kein Scherz: Das Ganze hat nur 19 $ p.P. gekostet. Für 4 Tischladungen. Es hat mir zwar in weiten Teilen nicht wirklich geschmeckt - mir kann keiner erzählen, dass das mit den Gewürzen so gewollt war - aber rein objektiv: Der Wahnsinn. Danach sind wir noch weitergezogen im East Village.
















Sputnik: Am Mittwoch ging es dann wie schon geschrieben mit der pakistanischen Engländerin und einem Crunch-Trainer ins Sputnik. Wirklich nicht von dieser Welt.

Thanksgiving: Sehr amerikanisch. Laut Craig Ferguson wird Thanksgiving nur in Amerika gefeiert, weil nur diese thankful seien und der Rest Bastarde. Aber ich glaube fast, das ist zu pauschal. Man muss mir das dennoch nochmal genau erklären, für was man dankbar sein soll, wenn einem die Schlüssel zum eigenen Haus fehlen. Aber vielleicht bin ich einfach nur zu unamerikanisch.
Sehr amerikanisch ist Macy's Thanksgiving Parade, die größte der Welt mit 3,5 Millionen Zuschauern entlang des Broadways bei mehreren 10.000 Teilnehmern. Am Ende der Parade läutet Santa Claus die Weihnachtszeit ein, dazwischen gibt es gigantische Figuren zu bestaunen (Nein, ich habe sie nicht ausgesucht - immerhin war eine von Keith Haring dabei, s.u.).
Jedenfalls bin ich nach wenig Schlaf aufgestanden, um herauszufinden, dass meine U-Bahn zum Columbus Square mit der besten Sicht aus dem Time Warner Gebäude an diesem Tag nicht fuhr. Mit Umsteigen habe ich es dann geschafft. Der West-Ausgang zu Time Warner war gesperrt, ich musste nach Osten raus. Aber war ja nur 60 m. entfernt. Überqueren der Straße ging nicht, da liefen lauter verkleidete Leute rum und darüber Riesen-Luftballons. Also habe ich es am offiziellen Übergang weiter südlich versucht. Übergang war wohl ambivalent gemeint, nach einer Stunde hatten die Überfahrt ca. 234223 Autos überfahren, die Fußgänger wurden trotz anderslautender Beteuerungen der Polizisten übergangen. Neben mir heulte die ganze Zeit eine Mutter, die nicht zu ihrem Kind 50 m. weiter durchgelassen wurde. Ich bin also weiter Richtung Süden, an diversen "Übergängen" vorbei und versucht am Times Square durch die U-Bahn unter der Straße durchzukommen, aber gesperrt. Schließlich habe ich als letzten Ausweg eine U-Bahn nach Norden genommen und wollte eine Station nach dem Columbus Square aussteigen, um zurück zu laufen. Eine Station ware an diesem Tag aber ausnahmsweise 15, ich landete in Harlem. Als ich wieder zurück war, war neben mir auch die Parade zu Ende. Es gibt einfach viel zu viele Menschen in New York für nur eine Parade. Oder wie Sarah Palin es sagen würde (bzw, auch wiederum nicht): Thanks, but no thanks.










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