Freitag, 10. Oktober 2008

Über den Wolken

Gestern Abend ging es erstmal in eine nette Bar, die eine sehr nette Happy Hour bot. Typisch für New York mit hohen Decken (höher als ich) und wechselnden Ausstellungen. Der algerische Franzose aus New York, S., mein Nachbar in Introduction to US Law I, kannte einen anderen Franzosen dort, der einen französischen Freund kannte, dessen Franzosen-Freund gestern das Jubiläum seines Plattenlabels mit einer Privat-Party in einer Bar nahe meiner Uni feierte. Traf sich gut. So kam ich dann endlich zu meiner ersten Rooftop-Bar, also einer Bar über den Dächern New Yorks. Einige von dieser Sorte kosten an die 150 $ allein an Eintritt.

Leider kam das Ende des Liedes recht abrupt. S. wurde freundlich aber bestimmt von der Security gebeten zu gehen (andere Geschichte), der Rest unserer Gruppe war schon weg wegen früher Vorlesungen. Ich war dann auch schnell weg. Irgendwie hatte ich nämlich einen Investment-Banker an der Backe, der mir ohne Punkt und Komma von der finanziellen Krise erzählt hat, die er eigentlich vorausgesehen habe. Wahrscheinlich hat er deshalb in der Bar die angeblich 10.000 $ in den letzten drei Monaten in Alkohol investiert. Andererseits klang das angesichts dessen, dass er ständig umsonst Wodka geliefert bekam, plausibel. Er meinte, er hätte was gut. Was man von seinem Arbeitgeber nicht behaupten kann.

Krisen schreien geradezu nach Entspannung. Da kommt es doch wie gerufen für alle gestressten und inzwischen zeitlich flexiblen Banker, dass nächste Woche die SPA Woche 2008 ist. Nein, nicht Spar-Woche, sondern SPA. Discountpreise in Wellness-Oasen über ganz New York verteilt. Man muss schließlich die Spannungen lösen, die hier in New York ihren Anfang genommen haben. Ich habe übrigens Dienstag und Mittwoch frei.

Wobei... Mittwoch werde ich im Walt Disney Studio bei zwei Aufzeichnungen von "Who wants to be a Millionaire" dabei sein. Da steckt auch einiges Potential zum Lösen von finanziellen Spannungen.

Noch besser: Am Donnerstag findet der 2008 New York City Light The Night Walk bei der Brooklyn Bridge statt (s. rechts lightthenight.org). Dahinter liegt zwar das Finanzzentrum mit Wall Street. Auch werden ganz viele Lights of Hope dabei sein. Die Luftballons sollen allerdings nicht den Bankern Hoffnung geben, sondern dienen anderen guten Zwecken.
Irgendwie trifft es immer die falschen.

New York macht übrigens zynisch. Aber bevor ich jetzt noch auf jemanden zu sprechen komme, der zu weit rechts gefahren ist, wünsche ich lieber eine gute Nacht.

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