Sonntag, 5. Oktober 2008

Die spinnen, die Amis #5 - Rache ist süß

13 Jahre nach seinem Freispruch, nach 13-tägiger Beratung der Geschworenen, ist O.J. Simpson nun zu 13 Jahren verurteilt worden. 13 scheint tatsächlich selbst im Spielerparadies Las Vegas keine Glückszahl zu sein. Bei uns hätte er dafür niemals eine solch hohe Haftstrafe bekommen. Hier ist das durch das Jury-System anders. Dafür wäre er aber ohne die Jury für den Mord nicht strafrechtlich frei gesprochen worden. Da ja im Zivilrecht geringere Standards gelten, wurde er übrigens zivilrechtlich von den Angehörigen doch für den Mord in Anspruch genommen und zu 33,5 Millionen $ Schadensersatz verurteilt. Das hat ein Mann, der in "Die nackte Kanone" mitgespielt hat, nun doch wirklich nicht verdient. Und deswegen gibt es in Florida, seinem Wohnort, auch kein Gesetz, das dafür wie in Deutschland die Pfändung seiner Immobilien erlauben würde.

Wer übrigens sein Buch "If I did it", in dem er "fiktiv" beschreibt, wie er den Mord begangen und dabei gefühlt haben "würde", haben möchte, der findet dieses nur noch in diversen Quellen im Internet.

Randnotiz: Diesmal gab es keinen einzigen Afroamerikaner in der Jury. Beim letzten Prozess hatte Simpson's Anwalt noch geschickt die Diskriminierungskarte ausgespielt, um sichere Beweise wie durch DNA in Frage zu stellen. Zitat von Wikipedia:
"Das Blut an dem in Simpsons Garten gefundenen Handschuh stammte laut Gutachten mit einer Wahrscheinlichkeit von 41 Milliarden zu 1 vom ermordeten Ron Goldman. An Socken, die man in Simpsons Schlafzimmer fand, wurden Blutspuren entdeckt, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 21 Milliarden zu 1 von der getöteten Ex-Frau stammten. Umgekehrt fand man auf dem Grundstück der Ermordeten Blutspuren, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 170 Millionen zu 1 O. J.Simpson zuzuordnen sind."

Kann man eigentlich im Gefängnis Lotto spielen?

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